Frankreich 2008

2008 fand nach 24 Jahren Partnerschaft wieder eine Fahrt in Malsfelds Partnerstadt Moyaux statt. Organisiert wurde sie vom Partnerschaftsverein, aber es nahmen diesmal auch sehr viele Mitglieder des Musikzugs Malsfeld und somit auch viele Jugendliche teil. Nach einer Nachtfahrt –denn wir fuhren am Donnerstagabend (2.Oktober) los- kamen wir in Rouen an, wo wir erst einmal ein Frühstück in einem französischen Cafe bekamen und dann eine Stadtführung machten, insbesondere durch die berühmte Kathedrale. Am späten Nachmittag erreichten wir dann unsere Partnerstadt Moyaux, wo wir den Gastfamilien zugeteilt wurden, bei denen wir nun die nächsten drei Tage wohnen sollten.

Viele verband schon eine jahrelange Freundschaft mit ihren Gastfamilien, sodass dort dieWiedersehensfreude groß war. Anderen, die zum ersten Mal mit in Moyaux waren, erklärte ein mit den französischen Gewohnheiten Vertrauter noch die wichtigsten Sachen über die andere Kultur. Von Erlebnissen dieser Art hörte man dann auch die nächsten Tage im Bus: Z.B. gibt es zum Mittag- oder Abendessen viele Gänge und überall Baguette dazu, sodass viele Deutsche das Gefühl hatten, sie müssten gleich platzen. Zum Frühstück dagegen essen viele Franzosen nur sehr wenig, meine Gastmutter war auch sehr überrascht, als ich kalte Milch trinken wollte. Manche hatten auch das Glück, hauchdünne französische Crepes zu bekommen. Und es stimmte tatsächlich, dass Franzosen ihr Baguette unter dem Arm tragen.

Die Verständigung mit unseren Gastfamilien war ebenfalls ein Erlebnis für diejenigen, die kein französisch sprechen, da nur wenige Franzosen deutsch oder englisch konnten. Das Wörterbuch war also die beste Anschaffung für diese Reise. Ansonsten verständigten wir uns mit Händen und Füßen, Zetteln und mit grammatikalisch sinnlos aneinander gereihten Wörtern. Aber Hauptsache, man wusste, was der andere sagen wollte. Insgesamt waren die Familien alle sehr nett und sehr gastfreundlich, sodass man sich gar nicht oft genug bei ihnen bedanken konnte. Diejenigen, die im Hotel übernachteten, hatten solche Erlebnisse nicht- dafür bekamen sie morgens vor ihrer Tür Besuch von Kängurus, denn das Hotel gehörte zum Zoo dazu.

Unser Programm ging am Samstag weiter, an dem wir in Caen im Museum „Memorial“ eine Reise durch die Geschichte vom zweiten Weltkrieg bis heute machen konnten. Zwischendurch aßen wir unsere riesengroßen Lunchpakete, die wir von unseren Gastfamilien bekommen hatten.

Da durch die Normandie die „Route de Cidre“ verläuft und überall reich bestückte Apfelbäume stehen, hielten wir auf dem Rückweg auf einem Gut an, wo uns die Herstellung von Cidre erklärt wurde und wir ihn hinterher auch probieren durften. Die jüngeren dagegen beschäftigten sich lieber mit dem Hund des Guts, der sogar auf den Befehl „Sitz“ auf französisch hörte und aßen den „allerbesten Apfelkuchen“, wie einige meinten.

Am Abend begann dann der offizielle Teil der Fahrt in einem feierlichen Rahmen: In ihren Reden gingen die Vorsitzenden der Partnerschaftsvereine auch auf das nächste Jahr ein, an dem die Freundschaft zwischen den beiden Gemeinden ihr 25 jähriges Jubiläum feiert, zu dem die Franzosen nach Malsfeld eingeladen werden. Bodo Schacht sprach über die gewünschte Verjüngung der Mitglieder solcher Fahrten und darüber, dass das durch die Teilnahme des Musikzugs schon geschehen sei.

Malsfeld hatte auch für die Gemeinde Moyaux etwas mitgebracht: eine Bank, auf der sich die Menschen aus Moyaux ausruhen und auf der sie „über die Zukunft der Partnerschaft mit Malsfeld nachdenken können“. Die Bank weihte er dann gleich mit Jaques Couture unter einem Blitzlichtgewitter ein. Nach den Reden wurden noch die Nationalhymnen gespielt und der Musikzug Malsfeld gab ein Konzert.

Auch Moyaux hat eine Musikgruppe: das „Echo Moyausain“, das den Malsfeldern einen Wimpel von ihrem Musikzug schenkte. Beide Gruppe trugen jeweils die gleichen T-Shirts, später sah man dann zwei Malsfelder mit dem T-Shirt des „Echo Moyausain“ herumlaufen und umgekehrt.

An diesem Abend gab es ein kaltes Büfett, u.a. mit Muscheln und Schnecken. Während die einen sich über die Gelegenheit freuten, Schnecken probieren zu können, ekelten sich die anderen vor diesen Tieren und aßen sich am Baguette satt. Dabei hatten sie allerdings vergessen, dass dies nur der erste Gang war und, wie in Frankreich üblich, noch weitere folgten.

Den Sonntag verbrachten wir mit unseren Gastfamilien, manche trafen sich mit anderen Familien zum Essen, andere fuhren mit denen, die im Hotel übernachteten, ans Meer. Insgesamt stärkte der Besuch nicht nur die Freundschaft zu den Franzosen, sondern auch den Zusammenhalt unter der deutschen Gruppe.